Die US-Aktienmärkte haben nach vier Gewinntagen in Folge am Mittwoch wieder etwas nachgegeben. Dow und Nasdaq verloren jeweils 0,3 Prozent. Im Blick standen wie bereits tags zuvor Übernahmethemen. Der Kampf um den Botox-Hersteller Allergan geht in eine neue Runde. Nachdem das amerikanische Unternehmen bereits eine Offerte des Pharmakonzerns Valeant abgelehnt hatte und sich vehement gegen dessen Übernahmepläne sträubt, erhöht Valeant nun den Druck - mit einem verbesserten Angebot. Die Kanadier bieten den Allergan-Aktionären nun 10 US-Dollar je Anteilsschein mehr. Zudem sollen die Allergan-Aktionäre je angebotener Aktie weiterhin 0,83 an Valeant-Papieren erhalten. Dennoch fielen die Allergan-Aktien am Ende des S&P 500 um 5,4 Prozent. Die Anleger hätten sich ein höheres Gebot erhofft. Die Titel von Valeant verloren 2,3 Prozent. Hinzu kam hier, dass der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestle von den Kanadiern die Verkaufsrechte für mehrere Produkte aus der medizinischen Hautpflege in den USA und Kanada erworben hat. Als einer der Favoriten im S&P 500 stiegen die Aktien von Stryker um knapp 3 Prozent. Der Anbieter orthopädischer und medizintechnischer Produkte hatte ein Interesse an der Übernahme von Smith & Nephew bestritten. Entsprechende Spekulationen hatten die Titel des britischen Medizintechnikunternehmens vor der Mitteilung von Stryker um mehr als 17 Prozent in die Höhe schnellen lassen. Der Fastfood-Anbieter McDonald's will seine Aktionäre mit steigenden Rückzahlungen bei Laune halten. In den nächsten drei Jahren sollen mindestens 20 Milliarden US-Dollar für Dividende und Aktienrückkäufe ausgeben werden. Die Aktien von Twitter zogen nach einer Kaufempfehlung der japanischen Bank Nomura um mehr als zehn Prozent an. Der Kurznachrichtendienst baue sein Anzeigengeschäft schneller aus als gedacht, schrieben die Analysten. Seit Jahresanfang haben die Papiere dennoch knapp die Hälfte an Wert verloren. Twitter war im November letzten Jahres an die Börse gegangenen. Die Papiere von 3D-Systems sackten um knapp elf Prozent ab. Der Hersteller von Druckern dreidimensionaler Bilder hatte eine Kapitalerhöhung angekündigt. Um etwa Zukäufe zu tätigen, sollen knapp sechs Millionen neue Aktien ausgegeben werden.Auch am Dienstag zeigte sich der Euro nicht gerade von seiner besten Seite. Während der deutsche Aktienindex auf dem Weg zu fünfstelligen Notierungen gestern ein neues Rekordhoch verzeichnete, blieb die Einheitswährung zum US-Dollar im Bereich von 1,36 USD stecken. Die zunehmenden Erwartungen hinsichtlich weiterer Expansivschritte der EZB bereits auf der nächsten Ratssitzung am 5. Juni könnten in den kommenden Tagen zu weiteren Kursverlusten des Euro führen. Auch gegenüber anderen wichtigen Handelswährungen neigt der Euro derzeit zur Schwäche. Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA überraschten mehrheitlich auf der Oberseite. So legten die Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter entgegen den Markterwartungen im April um 0,8 % gg. Vm. zu (Konsens: -0,7 %). Zudem wurde der Vormonatswert kräftig nach oben revidiert. Grund für das robuste Monatsplus war vor allem ein höheres Bestellvolumen im Verteidigungssektor. Insgesamt zeigt sich allerdings nur ein verhaltenes Investitionsumfeld, da in den meisten Kategorien der „durable goods orders“ lediglich eine Seitwärtsbewegung festzustellen ist. Besser als erwartet präsentierte sich im März auch die Entwicklung bei den Hauspreisen. Sowohl nach den Berechnungen der „Federal Housing Finance Agency“ (FHFA) als auch beim Case/Shiller-Hauspreisindex ergaben sich im Berichtsmonat steigende Preisniveaus (0,7 % bzw. 1,2 % gg. Vm.). Die erneute Stabilisierung am Immobilienmarkt dürfte dazu beigetragen haben, dass sich das Konsumentenvertrauen des Conference Boards in den vergangenen Monaten leicht verbessert hat. Im März war der Umfragewert dabei auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 gestiegen (83,9 Punkte). Nach dem leichten Rücksetzer vom April konnte dieses Ergebnis nun fast wiederholt werden (+1,3 auf 83,0 Punkte).