Die heutigen Detaildaten zur BIP-Entwicklung in Deutschland im Zeitraum von Januar bis März werden einen genaueren Einblick in die Wachstumskomponenten geben. Dabei hatte das Statistische Bundesamt im Rahmen der Schnellschätzung vom 15. Mai bereits mitgeteilt, dass die Impulse im abgelaufenen Quartal durch steigende Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates sowie deutlich zunehmende Ausrüstungs- und Bauinvestitionen der Unternehmen generiert wurden. Letztere profitierten dabei von der extrem milden Witterung zum Jahresbeginn 2014, so dass kaum Ausfallzeiten an den Baustellen zu beklagen waren. Dieser positive Aspekt sorgt indes dafür, dass die hohe BIP-Dynamik im Folgequartal nicht aufrecht zu erhalten ist, da die sonst üblichen Reboundeffekte diesmal ausbleiben. Vom Außenhandel kamen dagegen Bremseffekte: Während die Exporte rückläufig waren, stiegen die Importe im Vergleich zum Vorquartal spürbar an. Das verstärkt den Eindruck, dass die Binnennachfrage an Fahrt gewinnt und die lange Investitionszurückhaltung allmählich aufgegeben wird, erschwert andererseits aber etwaige Wachstumsimpulse vom Außensektor. Für das Gesamtjahr 2014 geht man davon aus, dass die Importe stärker steigen werden als die Exporte. Gleichwohl lassen die Vorlaufindikatoren auf eine weiterhin solide Konjunkturentwicklung hoffen, wenn auch mit einem geringeren Wachstumsmomentum. Auf eine etwas schwächere Wachstumsdynamik deuteten zuletzt auch die Umfragewerte des ifo Geschäftsklimas hin. Zwar ist das absolute Niveau des Stimmungsindikators nach wie vor mit positiven Quartalszuwachsraten kompatibel. Der mehrfache Rückgang der Erwartungskomponente in den letzten Monaten zeigt aber, dass das hier zum Jahresbeginn erreichte hohe Niveau nicht aufrecht erhalten werden konnte und die geopolitischen Spannungen sowie die Sorgen über die Konjunkturentwicklung in den Emerging Markets auf die Stimmung drücken. Im aktuellen Berichtsmonat rechnen wir mit einem stabilen ifo Index bei einer verbesserten Lagebeurteilung und einer weiter rückläufigen Erwartungskomponente. Der Ausblick für die deutsche Konjunktur bleibt damit konstruktiv.