Der US-Aktienmarkt ist in einem ruhigen Umfeld freundlich in die neue Woche gestartet. Der Dow Jones Industrial fand über weite Strecken zwar keine klare Richtung, am Ende stand für den US- Leitindex aber ein Plus von 0,1 Prozent auf 16 511,86 Punkte zu Buche. Die Nasdaq gewann 0,8 Prozent. Die anfängliche Zurückhaltung der Investoren sei angesichts fehlender wichtiger Konjunkturdaten, an denen sie sich hätten orientieren können, verständlich, sagte Marktanalyst Chris Beauchamp vom Broker IG. Die dann doch robuste Marktentwicklung erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass die Standardwerte-Indizes bald wieder die in der vergangenen Woche erreichten Rekorde testen könnten.

Beherrschendes Thema am Markt waren am Montag Übernahmepläne. Die Anteilsscheine von Pfizer verteuerten sich um 0,6 Prozent. Die Aktionäre reagierten offenbar erleichtert darauf, dass AstraZeneca eine auf rund 117 Milliarden US-Dollar erhöhte Offerte abgelehnt hatte. Einer der schwächsten Werte im US-Leitindex waren die Anteilsscheine von AT&T. Sie fielen um rund ein Prozent. Der Telekomkonzern bietet insgesamt 95 Dollar je Aktie, davon 28,50 in bar und 66,50 in eigenen Anteilen, für den Satelliten-Fernsehanbieter DirecTV. Die Aktionäre von DirecTV reagierten verhalten: die Titel büßten 1,76 Prozent auf 84,66 Dollar ein. Der Transaktion muss erst noch die Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) zustimmen.Zum Jahresbeginn 2014 ist die Jahresrate der Konsumentenpreise in Großbritannien erstmals seit November 2009 wieder unter 2 % und damit unter die zentrale Zielmarke der Bank of England gefallen. Im März wurde trotz der seit gut einem Jahr sehr dynamischen Konjunkturerholung bei der Teuerung – mit Ausnahme zweier Monate im Herbst 2009 – sogar der tiefste Stand seit Ende 2004 verzeichnet (1,6 %). Für den aktuellen Berichtsmonat ist zwar aufgrund des späten Ostertermins ein Monatsanstieg von 0,3 % und damit eine Jahresrate von 1,8 % realistisch, per Saldo bleibt der Preisdruck auch mit Blick auf die nur verhaltenen Lohnsteigerungen aber vorerst weiter gering. Das gibt der Notenbank den Spielraum, die Geldpolitik auf absehbare Zeit noch expansiv zu halten. In den kommenden Monaten stehen im monetären Entscheidungsgremium dabei einige Veränderungen an. So wird sich die Zusammensetzung des Monetary Policy Committee (MPC) spürbar verändern. Bis August werden drei der neun MPC-Mitglieder aus dem Kreis derer ausscheiden und entsprechend ersetzt, die über die künftige Geldpolitik in Großbritannien befinden. Zwar dürfte sich an der Grundhaltung der Währungshüter hinsichtlich der Notwendigkeit einer vorerst weiterhin expansiven Geldpolitik wenig ändern, die Frage nach dem Grad der Expansion wird aber im weiteren Jahresverlauf ein weiter solides BIP-Wachstum vorausgesetzt wohl deutlich an Gewicht gewinnen. Während die Sentimentindikatoren eine Fortsetzung der jüngsten Wirtschaftsbelebung erwarten lassen und die Arbeitslosenquote im März mit 6,8 % um einen vollen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert lag, zeigt sich bei den Löhnen ebenfalls eine leichte Besserung, wenn auch bisher nur in verhaltenem Ausmaß. Für die Bank of England stellt sich die Frage, ob in diesem Umfeld nicht doch eine schnellere Verschärfung der Geldpolitik angebracht wäre als bisher in Aussicht gestellt. Der aktuelle Inflationsbericht deutet mit dem Verweis auf den geringen Preisdruck und die nach wie vor vorhandene Outputlücke jedoch darauf hin, dass wohl erst zur Jahresmitte 2015 mit einer ersten Leitzinserhöhung zu rechnen ist.