Nach der Rekordjagd vom Vortag haben am US-Aktienmarkt zur Wochenmitte Gewinnmitnahmen ein- gesetzt. Der Dow Jones Industrial sank um 0,6 Prozent, die Nasdaq gab um 0,5 Prozent nach. Den Anlegern fehlten auf dem Rekordniveau des Aktienmarktes frische Impulse, hieß es. Unterdessen waren US-Staatsanleihen sehr gefragt - die Rendite von Staatspapieren mit zehnjähriger Laufzeit fiel auf das tiefste Niveau seit einem halben Jahr. Auf Unternehmensseite richteten sich die Blicke weiterhin auf die auslaufende Quartalsberichtssaison. Die Aktien von Fossil fielen um gut zehn Prozent an das Ende des S&P 500, nachdem das Mode- und Uhrenunternehmen beim Ausblick auf das zweite Quartal die Erwartungen verfehlt hatte. Für die Papiere des russischen Mobilfunkkonzerns Vimpelcom ging es als schwächster Nasdaq 100-Titel um rund 5,5 Prozent nach unten. Aufgrund harter Konkurrenz und dem schwachen Rubel musste die Führung ihre Umsatz- und Gewinnziele zurückschrauben. Dagegen zogen Western Digital um fast dreieinhalb Prozent an. Barclays hatte die Papiere des Festplattenherstellers empfohlen. Auch der Landmaschinenhersteller Deere & Co. sorgte bei seinen Aktionären nicht für Freudensprünge. Das Unternehmen verfehlte im abgelaufenen Quartal die Umsatzerwartungen und reduzierte seinen Erlösausblick. Die Titel büßten daraufhin gut zwei Prozent ein. Für die Titel des Handelsunternehmens Sears Holdings ging es nach freundlichem Beginn um fast sechs Prozent nach unten. Der mit Umsatzrückgängen kämpfende Konzern lotet Handlungsoptionen für seine 51-Prozent-Beteiligung an Sears Canada aus. Dabei könnte auch ein Verkauf zur Debatte stehen. Den Kursrutsch begründeten Börsianer mit Meldungen, wonach große Versicherer Sears- Zulieferer angeblich nur noch zu deutlich schlechteren Bedingungen absichern. Im Dow schlossen die Papiere von Cisco knapp im Minus. Der Netzwerkspezialist legte nachbörslich Zahlen vor.Nachdem Spanien bereits am 30. April seine erste Schätzung zur BIP-Entwicklung im 1. Quartal 2014 veröffentlicht hat (+0,4 % gg. Vq.), ziehen heute die drei anderen volkswirtschaftlichen Schwergewichte in der Eurozone nach. Dabei zeichnet sich ab, dass Deutschland zum Jahresbeginn weiterhin die Konjunkturlokomotive des gemeinsamen Währungsraums geblieben ist. Mit dem von uns erwarteten Quartalsplus von 0,7 % würde das Momentum aus dem Schlussquartal 2013 deutlich übertroffen. Damit wäre auch die Basis für ein Wachstum von annähernd 2 % gg. Vj. im Gesamtjahr 2013 gelegt (Prognose: 1,7 %). Impulse dürften primär aus dem Bausektor und von den Investitionen gekommen sein. Aber auch der Konsum sollte aufgrund der zuletzt guten Entwicklung am Arbeitsmarkt und steigender Realeinkommen einen positiven Wachstumsbeitrag geliefert haben. Für die Eurozone im Aggregat wird es wohl dennoch nur zu einem BIP-Plus von 0,3 % gg. Vq. gereicht haben. Dazu dürfte beitragen, dass sowohl in Frankreich als auch in Italien unterdurchschnittliche BIP- Wachstumsraten erzielt wurden. In den kommenden Quartalen sollte sich die Konjunkturerholung in der Eurozone fortsetzen, jedoch nur mit einem verhaltenen Tempo. In den USA steht neben den Sentimentdaten aus den Fed-Regionen New York (Empire State) und Philadelphia (Philly Fed) – beide sind im Mai wohl im expansiven Bereich verblieben – die Entwicklung der Konsumentenpreise im Fokus. Aufgrund höherer Benzinpreise dürfte der Warenkorb im April um 0,3 % gg. Vm. teurer geworden sein (Vorjahr: -0,2 %). Die Jahresrate würde dadurch zwar auf 2,0 % steigen, der Blick auf die Kernrate (Prognose: 1,8 % gg. Vj.) zeigt aber, dass der zugrundeliegende Preisdruck insgesamt nur verhalten ausgeprägt ist und noch keine größeren Inflationsgefahren zu erkennen sind.