Der Dow Jones Industrial und der S&P-500-Index sind mit Rekorden in die neue Woche gestartet. Während der US-Leitindex am Montag mit 16 704,84 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte erreichte, verfehlte der marktbreite Index ihn nur um Haaresbreite. Übernahmeaktivitäten sorgten am Markt erneut für das Salz in der Suppe: So sprangen die Papiere des Nahrungsmittelhers Pinnacle Foods um gut dreizehn Prozent nach oben, nachdem der Wettbewerber Hillshire Brands 6,6 Mrd. US- Dollar für all ihre Anteile auf den Tisch legen will. Die Hillshire-Aktien drückte dies um gut drei Prozent. Derweil gibt Pfizer den Kampf um AstraZeneca nicht auf. Der US-Pharmakonzern wirbt nun im britischen Parlament für die geplante Übernahme des britisch-schwedischen Konkurrenten. Anfang Mai hatte der Viagra-Hersteller Pfizer das dritte Angebot für AstraZeneca vorgelegt und 63 Mrd. Britische Pfund (rund 106 Mrd US-Dollar) geboten, war aber erneut abgeblitzt. Pfizer-Aktien legten im Dow um 0,34 Prozent zu. Spitzenreiter waren aber General Electric mit einem Plus von gut anderthalb Prozent. Unterdessen lehnte der Verwaltungsrat des Botox-Herstellers Allergan das feindliche Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Valeant Pharmaceuticals als viel zu niedrig ab. Valeant hatte für Allergan eine Offerte auf den Tisch gelegt, die den Pharmakonzern mit rund 46 Milliarden US-Dollar (33 Mrd Euro) bewertet. Das Angebot stelle ein Risiko für die Aktionäre dar, begründete das Management von Allergan den Schritt. Valeant will die US-Firma zusammen mit dem bekannten US-Investor Bill Ackman schlucken, der über seine Firma Pershing Square bereits knapp ein Zehntel an Allergan hält. Valeant- und Allergan-Titel verzeichneten Verluste von knapp einem Prozent.
Um anderthalb Prozent nach oben ging es indes für die Papiere der Telekom-Tochter T-Mobile US. Die Anzeichen eines neuen Kaufangebots für die US-Mobilfunksparte der Deutschen Telekom verdichten sich weiter. Der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint arbeitet einem Bericht zufolge mit Hochdruck an einer Offerte. Es könnte bereits in den kommenden Wochen ein Gebot geben, hatte das "Wall Street Journal" am Wochenende unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Sprint zogen gar um fast zwei Prozent an.Nach einer Schwächephase zum Jahreswechsel hat sich der Umsatz im US-Einzelhandel wieder deutlich belebt. So kam es im Februar und März zu markanten Zuwächsen von 0,8 % bzw. 1,2 % im Monatsvergleich. Ein Teil dieser Zuwächse ist auf Aufholeffekte zurückzuführen, so dass anschließend von einem Dynamikverlust auszugehen ist. Wir rechnen aber nach wie vor mit einem Plus von 0,3 % gg. Vm. im April, ohne die volatilen Autoumsätze sollten es sogar 0,8 % mehr sein. Auch mit Blick auf die kommenden Monate zeichnet sich ein anhaltendes Konsumwachstum ab: Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen gab im April zwar leicht auf 82,3 nach 83,9 Punkten nach, liegt damit aber immer noch auf einem Niveau, das zuletzt im Januar 2008 erreicht wurde. Für das 2. Quartal rechnet man insgesamt mit einem Anstieg der Konsumausgaben von 2,9 % (ann.) und für das Gesamtjahr mit einem Plus von 2,5 %. In Deutschland hat sich bei dem vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobenen Konjunktursentiment zuletzt eine divergente Entwicklung eingestellt. So gaben die Konjunkturerwartungen vom ihrem im Dezember letzten Jahres erzielten zyklischen Hoch bei 62,0 auf 43,2 Punkte im April nach, während die Einschätzung der Konjunkturlage im selben Zeitraum von 32,4 auf 59,5 Punkte zulegte. Diese Grundtendenz sollte sich im Mai mit Werten von 41,0 bzw. 60,0 Punkten fortgesetzt haben. Belastet werden die Aussichten dabei durch die Entwicklungen in der Ukraine. Hinzu kommen zudem weiter eher ernüchternde Konjunkturdaten aus China. Mit einem Einbruch der Konjunkturerwartungen rechnet man in den kommenden Monaten in Deutschland nicht, da sich die Aufschwungstendenzen in der Eurozone verfestigen und die US-Konjunktur nach einer wet- terbedingte Konjunkturdelle zum Jahresstart wieder Fahrt aufnimmt.