Wir gehen davon aus, dass der EZB-Rat auch im April den geldpolitischen Kurs nicht adjustieren wird. Der EZB-Präsident Mario Draghi dürfte somit auf der Pressekonferenz erneut herausstreichen, dass die Leitzinsen für eine längere Zeit auf dem aktuellen oder niedrigeren Niveau bleiben werden (Stichwort: „forward guidance“). Im März kam es bei den makroökonomischen Projektionen der EZB-Experten kaum zu Anpassungen bei den erwarteten Jahresraten zum Wirtschaftswachstum und zur Inflation. Für 2016 wurde beim BIP-Zuwachs mit 1,8 % gerechnet, bei der Inflation mit 1,5 %, wobei im Schlussquartal 2016 hier die Jahresrate mit 1,7 % sich dem langfristigen Inflationsziel („ unter, aber nahe 2 %“) doch deutlich annähern dürfte. An diese Sichtweise sollte die EZB vorerst weiter festhalten. Damit die EZB doch expansiver wird, müsste es somit zu einer Eintrübung der Konjunkturperspektiven oder die Verankerung der längerfristigen Inflationserwartungen von rund 2 % ins Wanken kommen, was sich aktuell noch nicht abzeichnet. Der Rückgang der Jahresinflation im Euroraum auf das neue zyklische Rekordtief von 0,5 % im März ist wohl Sonderfaktoren, wie dem späten Ostertermin in diesem Jahr, geschuldet. In den USA gilt die Aufmerksamkeit dem ISM-Dienstleistungsindex für den März. Im Februar gab er auf 51,6 Punkte nach, dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Besonders kräftig war hierbei der Monatsrückgang der Beschäftigungskomponente, die um 8,9 auch auf 47,5 Punkte absackte. Nach dem Wetterkapriolen erwarten wir einen Rebound beim ISM-Index für den Servicesektor auf 53,8 Punkte. Es sollte somit eine gewichtige Indika- tion dafür geliefert werden, dass die jüngste Stimmungseintrübung vor allem auf das extreme Winterwetter zurückzuführen war. Für das 1. Quartal 2014 dürfte aber die annualisierte BIP-Jahresrate mit 1,3 % (4. Quartal 2013: 2,6 %) noch recht schwach ausfallen, gefolgt von Zuwachsraten in der Region von 2,5 % bis 3 % im restlichen JahresverlaufDie gestern in den USA veröffentlichte Zahl der neugeschaffenen Arbeitsstellen lag gemäß den privaten Dienstleistungsunternehmen für Personalabrechnungen (ADP) für den vergangenen Monat März bei 191.000 Personen (Februar: 178.000). Damit konnten zum einen die Markerwartungen nahezu erreicht werden. Zum anderen wurde somit aber auch eine Indikation dazu abgeliefert, dass die witterungsbedingt schwachen amerikanischen Stellenzuwächse der vergangenen Monate passé sind, da der Beschäftigungszuwachs nahezu dem Durchschnittsniveau der letzten zwölf Monate (180.500) entsprach. Der amtliche Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics am Freitag sollte unseres Erachtens einen Arbeitsstellenaufbau von 181.000 Personen und eine Arbeitslosenquote von 6,7 % ausweisen.Hoffnungsschimmer gibt es für den spanischen Arbeitsmarkt, wo im März mit dem Rückgang um 16.620 Personen auf 4,8 Mio. zum zweiten Mal in Folge die Arbeitslosenzahl im Monatsvergleich leicht abnahm. In den vergangenen fünf Jahren zog dagegen die Arbeitslosigkeit im März stets im Monatsvergleich an. Der Euro gab zum USD dennoch in Richtung 1,3750 USD nach.

In Russland, so die Notenbankchefin Elvira Nabiullina, ist für 2014 wohl nur mit einem Wirtschaftswachstum unterhalb der 1 % Marke zu rechnen. Wir selber erwarten einen Zuwachs von nur 0,6 % gg. Vj. Eine Reduktion des Leitzinsniveaus (aktuell 7 %) ist, so die Notenbankchefin frühestens im Juni möglich. Besorgt äußerte sie sich über den Inflationsausblick. Es sei nicht gewiss, dass die Zielmarke der Notenbank (Jahresrate: 5 %) im laufenden Jahr unterschritten werde. Wir erwarten eine Inflationsrate 2014 von 6,5 %, gefolgt von 5,1 % im kommenden Jahr.