Seit dem Wochenende werde Twitter auch direkt über die IP-Adresse blockiert, hieß es. Zudem habe die Regierung Umgehungen der Sperre über alternative DNS-Server wie Google DNS blockiert. Ein DNS-Server löst einen eingetippten Domainnamen wie twitter.com in die technische Adresse (IP-Adresse) auf. Wer Google als DNS-Dienst in seinem Browser eingetragen hatte, konnte auch in der Türkei wie bisher auf einfache Weise auf twitter.com gehen, ohne die IP-Adresse von Twitter kennen zu müssen. Twitter kann allerdings noch über sogenannte VPN-Dienste erreicht werden, die einen verschlüsselten Tunnel zum Internet herstellen.Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist durch eine Reihe von Korruptionsvorwürfen unter Druck geraten. Er hatte den für seine politischen Gegner wichtigen Kommunikationskanal Twitter wenige Tage vor der am 30. März geplanten türkischen Kommunalwahl blockieren lassen. Seine Behörden beziehen sich dabei auf türkische Gerichtsurteile. In der Vergangenheit waren auch Forderungen laut geworden, Twitter solle der Türkei Daten anonymer Nutzer übergeben. Die Twitter-Sperre stieß bei westlichen Regierungen und der EU auf scharfe Kritik. Auch der türkische Staatschef Abdullah Gül kritisierte die Sperrmaßnahme. Der Dax dürfte auch am Mittwoch von der weiter abnehmenden Unsicherheit der Anleger profitieren. Hinzu kommen erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Sorgen um die Krim-Krise, China und auch das kalte Winterwetter in den USA rückten immer weiter in den Hintergrund. Anleger gingen wieder stärker Risiken ein und auch die Erholung der Rohstoffe wie insbesondere des Kupferpreises zeigten neuen Optimismus vor allem für China an. Darüber hinaus bleibt das Konsumklima in Deutschland wie erwartet auf hohem Niveau. Die Verbraucher zeigten dabei verstärkte Bereitschaft für größere Anschaffungen, teilte das Marktforschungsinstitut GfK mit.Die Berichtssaison in Deutschland ist indes fast beendet. Zur Wochenmitte präsentieren nur noch Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe ihre Geschäftszahlen. So will der Roboter- und Anlagenbauer Kuka nach einem erfolgreichen Jahresabschluss 2014 weiter zulegen. Man sah keine Überraschung in den endgültigen Zahlen im Vergleich zu den bereits bekannten Eckdaten. Die Margenprognose könnte allerdings etwas enttäuschen. Die Titel des Immobilienkonzerns Gagfah hingegen bewegten sich bei L&S kaum vom Fleck. Die für die Dividendenzahlung wichtige Kennziffer FFO I (Funds From Operations, ohne Vertriebsergebnis) habe die Erwartungen leicht verfehlt, sagte ein Händler. Auch die Höhe der angepeilten Dividenden für 2014 und 2015 habe etwas enttäuscht.In dem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld dürften auch Analystenkommentare auf Interesse stoßen. So hatte die Deutsche Bank die Aktien von Stada zum Kauf empfohlen. Das Ausmaß der wegen der Krim-Krise gekürzten Ergebniserwartung von bis zu 30 Prozent erschrecke auf den ersten Blick, schrieb Analyst Holger Blum in einer Studie vom Mittwoch. Doch damit wandle sich das Ausblickrisiko in eine Chance, dass der Generikahersteller seine Ziele im laufenden Jahr nun übertreffe. Stada-Titel zogen um rund zweieinhalb Prozent an.