Die US-Aktienbörsen haben sich am Dienstag mit moderaten Gewinnen von rund 0,1 Prozent aus dem Handel verabschiedet. Ein Marktstratege verwies auf die anhaltend robuste Wirtschaft sowie die weiterhin konjunkturstützenden Maßnahmen der US-Notenbank Fed. Allerdings bremste die abwartende Haltung der Anleger vor dem Zinsentscheid der Währungshüter am Mittwoch. Nach der überra- schend gestiegenen Inflationsrate werde befürchtet, dass die Währungshüter ihre Zinsen früher anhe- ben könnten als bisher erwartet. Dies würde Aktien als Anlageklasse unattraktiver machen, hieß es am Markt. Die US-Inflationsrate war im Mai entgegen den Erwartungen weiter gestiegen und hatte mit 2,1 Prozent den höchsten Stand seit Oktober 2012 erreicht. Auch erreichten die Ölpreise nach einem zwischenzeitlichen Rückgang wieder das hohe Niveau, auf das sie zuletzt wegen des militärischen Konflikts im Irak geklettert waren. Derweil erlitt der US-Wohnungsbau im vergangenen Monat einen Rückschlag: Die Baubeginne und -genehmigungen enttäuschten die Erwartungen. Bei den Einzelwerten entwickelten sich die Aktien der Ölkonzerne uneinheitlich. Im Dow verloren ExxonMobil 0,5 Prozent, wogegen Chevron ein Plus von 0,2 Prozent schafften. Abseits des Leitindex stiegen ConocoPhillips um 0,1 Prozent. Die Aktien von Micros Systems sprangen dank Übernahmefantasie um 14,94 Prozent auf 66,33 US-Dollar hoch. Der SAP-Rivale Oracle steht Kreisen zufolge unmittelbar davor, den Softwareanbieter für Hotels und Restaurants für mehr als fünf Milliarden Dollar zu schlucken. Derzeit würden exklusive Gespräche geführt, die aber noch scheitern könnten. Ein solcher Preis läge im Rahmen dessen, was der Datenbankspezialist für andere Übernahmeziele gezahlt habe, und wäre nicht übermäßig teuer. Die Oracle-Titel gewannen 0,47 Prozent. Ansonsten sorgten Analystenkommentare für Kursausschläge. Die Aktien von Netflix verteuerten sich um 3,1 Prozent, was sie zu einem der Favoriten der Anleger im Nasdaq 100 machte. Händler verwiesen auf eine positive Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley, die die Titel des Online- Videoanbieters in einer Erststudie mit "Overweight" empfohlen und ein Kursziel von 500 Dollar setzten. Medtronic verteuerten sich im S&P 500 um 2,6 Prozent auf 61,58 Dollar.