Im März enttäuschte die Industrieproduktion in der Eurozone in der Breite: In allen vier großen Volkswirtschaften fiel der Output im Vergleich zur Vorperiode und für die Währungsunion als Ganzes kam es zu einer Kontraktion um 0,3 % gg. Vm. Nachdem die Produktion in Deutschland und Frankreich im April jeweils um 0,3 % zulegte, rechnen wir für die Eurozone mit einem Plus in der gleichen Größenordnung – eine dynamische Erholung in der Industrie sieht anders aus. Die zuletzt veröffentlichten Vorlaufindikatoren machen aber zumindest Hoffnung, dass sich die Stabilisierung fortsetzt. Die insgesamt lethargische Erholung sorgt für einen anhaltend niedrigen Preisdruck. In Frankreich dürfte die Inflation im Mai wie schon im Vormonat nur bei 0,7 % in der Jahresrate liegen. Nach einem mäßigen Start in das 2. Quartal rechnen wir bei den US-Einzelhandelsumsätzen im Mai mit einer Beschleunigung auf 0,4 % gg. Vm. (April: 0,1 %). Steigende Aktien- bzw. Immobilienpreise und die Erholung am Arbeitsmarkt sollten mit dazu beitragen, den Konsum auch in den kommenden Monaten anzutreiben. Man rechnet dieses Jahr mit einem Konsumplus von 2,6 % (2013: 2,0 %).In Asien dürfte die japanische Notenbank auf ihrer morgigen Sitzung das angestrebte Ziel für die Geldbasis unverändert belassen, nachdem die jüngsten Konjunkturdaten darauf hindeuten, dass die Wirtschaft die Erhöhung der Umsatzsteuer Anfang April relativ gut weggesteckt hat. In China rechnen wir im Mai mit einer leichten Belebung der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze, nachdem die Regierung jüngst mehrere Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur auf den Weg gebracht hat. Insgesamt bleiben die Wachstumskräfte für chinesische Verhältnisse aber moderat.In Mexiko signalisieren die jüngsten Daten eine leichte Belebung der Industrieproduktion im April. Dabei verzeichnet der direkte Monatsvergleich zum vorausgehenden März saisonbereinigt einen Anstieg um 0,6 %. Während zahlreiche Branchen diesem Trend mit positiven Monatszuwachsraten folgten, sank die Leistung des heimischen Bergbaus um 0,4 % gg. Vm. Dabei profitierte der Bausektor von einem langsam wieder anziehenden Wohnungsbau und stieg zum dritten Mal in Folge. Im Vergleich zur Vorjahresperiode verminderte sich die mexikanische Industrieproduktion insgesamt jedoch um 0,6 %. Das war schlechter als zuvor mehrheitlich erwartet. In den kommenden Monaten sollte das Wachstum der Automobilproduktion und die Umsetzung eines nationalen Infrastrukturplans eine weitere Belebung des mexikanischen Industriesektors gewährleisten. Der Kurs des US-Dollars zum mexikanischen Peso blieb gestern indes in einer engen Handelsspanne oberhalb von 13 MXN. Schwache Vorgaben dürften den Dax am Mittwoch wieder klar ins Minus drücken. Börsianer machen sich vor allem Sorgen um geopolitische Risiken. US-Außenminister John Kerry ringt im Irak um den Zusammenhalt des Landes und auch in der Ukraine-Krise steht die Entspannung auf wackeligen Beinen. Auf der Datenseite steht das GfK-Konsumklima im Fokus. Die jüngsten Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank haben die Kauflaune der Deutschen beflügelt. Der für Juli prognostizierte Konsumklimaindikator des Marktforschungsunternehmens GfK stieg von revidiert 8,6 Punkten im Juni auf 8,9 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit Dezember 2006. Am frühen Nachmittag wird dann der US-Auftragseingang für langlebige Güter veröffentlicht. Zudem wird die dritte Veröffentlichung des US- Bruttoinlandsproduktes für das erste Quartal erwartet. Nach dem Autozulieferer Stabilus wagt nun auch Braas Monier den Gang aufs Parkett. Der Dachziegel-Hersteller muss sich bei seinem Börsengang mit weniger Geld zufriedengeben als erhofft. Der Preis für die fast 4,2 Millionen neuen Aktien und mehr als 15,4 Millionen Papiere aus dem Besitz der Altaktionäre wurde auf 24 Euro festgesetzt. Damit liegt der Emissionspreis im unteren Bereich der angepeilten Spanne von 23 bis 28 Euro. Ansonsten sind Unternehmensnachrichten rar gesät. Der Finanzchef des Labor- und Pharmazulieferers Sartorius hielt in einem Interview mit der "Börsen- Zeitung" an den Prognosen für dieses Jahr fest. Man sprach zwar von zuversichtlich klinge den Bemerkungen, die die Titel stützen könnten. Allerdings habe Sartorius im ersten Quartal enttäuscht. Zudem sehe der Chart aktuell nicht sehr vertrauenswürdig aus. Sartorius-Papiere gaben im vorbörslichen Handel nach.Politische Unsicherheiten haben die New Yorker Börsen am Dienstag belastet. US-Außenminister John Kerry setzt sich nach dem Vormarsch der extremistischen Isis-Milizen derzeit im Irak für den Zusammenhalt des Landes ein. Zudem hat der Friedensprozess in der Ukraine durch den Abschuss eines Militärhubschraubers einen schweren Rückschlag erlitten. Überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA stützten dagegen den Markt. Das Verbrauchervertrauen des Conference Boards und die Neubauverkäufe fielen deutlich besser aus als von Volkswirten erwartet. Während der Dow Jones um 0,7 Prozent nachgab, hielt sich das Minus an der Nasdaq mit 0,2 Prozent noch in Grenzen. Energiewerte mussten trotz der stabilen Ölpreise die deutlichsten Kursverluste hinnehmen und stellten die schwächste Branche im S&P-500-Index. Die Aktien von ExxonMobil verloren 1,6 Prozent und hatten die rote Laterne im Dow. Versorgerwerte hielten sich dagegen am besten. Sie legten am breiten Markt im Schnitt 0,25 Prozent zu. Besonders die Aktie von Wisconsin Energy entwickelte sich nach positiven Analystenkommentaren mit plus 1,7 Prozent auf 46,04 Dollar gut. Die Aufmerksamkeit vieler Börsianer richtete sich aber auf die Technologiewerte. Tagessieger im Nasdaq-100-Index sowie im marktbreiten S&P 500 waren die Aktien von Vertex Pharmaceuticals mit einem Kurssprung von 40,4 Prozent auf 93,53 Dollar. Das Biotechnologieunternehmen hatte positive Nachrichten zu seinem Medikament Kalydeco zur Behandlung der zystischen Fibrose (Mukoviszidose) vermeldet. Microsofts neuer Chef Satya Nadella heizt indes den Kampf um die Vormachtstellung im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft an.