Die US-Börsen sind am Donnerstag nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones Industrial legte um 0,6 Prozent zu, die Nasdaq gewann gar 0,9 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Leitzins im Euroraum wie erwartet von 0,25 auf 0,15 Prozent gesenkt. Gleichzeitig beschloss der EZB-Rat erstmals eine Gebühr von 0,10 Prozent für Bankeinlagen. Unter den Einzelwerten im Dow zogen vor allem Caterpillar und auch Boeing mit Gewinnen von 2,5 beziehungsweise 1,1 Prozent den Leitindex nach oben. Der Baumaschinenkonzern profitierte von besseren Geschäftsaussichten auf dem europäischen Markt. Der Flugzeughersteller hatte bei seinem Dreamliner-Programm (Boeing 787) einen weiteren Meilenstein mit der Auslieferung des ersten 787 an die niederländische Fluggesellschaft Arke erreicht.Ferner standen Sprint und T-Mobile US im Fokus. Laut einem Medienbericht nähern sich die Deutsche Telekom und der drittgrößte US-Mobilfunker bei den Verkaufsverhandlungen über die US- Tochter der Telekom an. Demnach steht eine Einigung über wichtige inhaltliche Bedingungen wie den Preis und die Struktur des Angebots sowie die Zahlung im Falle eines Scheiterns kurz bevor. Sprint- Papiere verloren gut vier Prozent, die Titel von T-Mobile US sanken um 2,3 Prozent.Aktien von Twitter profitierten von einem freundlichen Analystenkommentar und gewannen knapp drei Prozent. Ciena-Papiere schnellten um mehr als 18 Prozent nach oben. Der Netzwerkspezialist hatte einen unerwartet hohen Quartalsgewinn ausgewiesen. Der Online-Händler Amazon sorgte mit der Ankündigung einer Produktvorstellung für den 18. Juni für Aufregung. Einem Pressebericht zufolge wird noch in diesem Monat ein Smartphone mit 3D-Bildschirm präsentiert. Demnach braucht das Gerät keine Spezialbrille. Die Amazon-Aktien legten um knapp fünfeinhalb Prozent zu. In der kommenden Woche ist die Anzahl der wichtigen Konjunkturveröffentlichungen in der westlichen Welt rar gesät. Umso wichtiger werden in diesem Umfeld zunehmend die entsprechenden Daten aus der Volksrepublik China. Lag das Land vor einigen Jahren noch weit abgeschlagen in der Bedeutung als Volkswirtschaft, rangiert man aufgrund der fortschreitenden Liberalisierung der verschiedenen Teilmärkte im Land der Größe nach mittlerweile hinter den USA auf dem zweiten Rang und hat großen Einfluss auf die Weltkonjunktur. Zuletzt konnten die rasanten Wachstumszahlen der letzten Jahre nicht mehr bestätigt werden. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass der chinesischen Volkswirtschaft auch in diesem Jahr ein BIP-Plus von mehr als 7 % gelingt (HSBC-Prognose: 7,4 %). Einen Hinweis auf die aktuelle Lage im sekundären Sektor des Landes sollten die Daten zur Industrieproduktion im Mai liefern. Begünstigt durch eine expansivere Geldpolitik der Notenbank und einen gestiegenen Output im Verarbeitenden Gewerbe rechnen wir mit einem Anziehen der Jahresrate auf 8,9 % (April: 8,7 %). Auch bei den Einzelhandelsumsätzen dürfte sich im aktuellen Berichtsmonat eine leichte Verbesserung eingestellt haben. Per Saldo bleibt China damit auf einem soliden Wachstumspfad, der durch unterstützende Maßnahmen der Geld- und Fiskalpolitik auch in den kommenden Quartalen verteidigt werden sollte. So bleibt der Preisdruck insgesamt gering, auch wenn die Jahresrate der Konsumentenpreise aufgrund von Basiseffekten und höheren Schweinepreisen im Mai spürbar von 1,8 % auf 2,5 % angezogen sein dürfte. Für das Gesamtjahr 2014 rechnen wir mit einer Teuerung in der Größenordnung des Vorjahres (2,6 %).In Japan war das BIP im 1. Quartal 2014 gemäß der ersten Schätzung des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts markant um 1,5 % gg. Vq. gestiegen. Eine leichte Abwärtsrevision ist hier wahrscheinlich. Vor allem von den Investitionen kamen dabei positive Impulse. Zudem führte die Mehrwertsteuererhöhung per Anfang April zu Vorzieheffekten beim Konsum. Das dürfte im 2. Quartal einen spürbaren Rückstoßeffekt bewirken. In der Summe trauen wir Japan in diesem Jahr nur ein BIP-Plus von 1,0 % zu (2013: 1,5 %), was die Bank of Japan perspektivisch zu einem weiteren Expansivpaket bewegen dürfte.Auch wenn am heutigen Handelstag der dreifache Hexxensabbat auf der Agenda steht, dürften die Umsätze eher gering ausfallen. Es wird am heutigen Tag mit einem Kampf um die 10.000 Punktemarke gerechnet. Konjuntur- und Unternehmensnachrichten, die die Kurse nachhaltig beeinflussen könnten, stehen kaum auf der Agenda. Unterdessen fallen die Vorgaben von der Wall Street recht positiv aus. Die Blicke auf sich ziehen dürfte Siemens. Medienberichten zufolge werden im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom Siemens und der japanische Partner Mitsubishi Heavy Industries (MHI) ihr Angebot erhöhen. Auch SAP wird ins Blickfeld rücken: Der SAP -Rivale Oracle legte gestern Abend Quartalszahlen vor: So schrumpfte der Gewinn in seinem vierten Geschäftsquartal von März bis Mai um 4 Prozent auf unterm Strich 3,6 Milliarden US-Dollar (2,6 Mrd Euro). Die Oracle-Aktie gab nach diesem Bericht nachbörslich deutlich ab und dürfte auch bei SAP für leichte Verkäufte sorgen.ank guter Konjunkturdaten aus China könnte der Dax am Montag erneut über die Marke von 10 000 Punkten steigen.Händler James Wright vom Broker Ayondo sieht nun vor allem das Geschäftsklima in China als leichte Stütze: Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das herstellende Gewerbe kletterte im Juni erstmals in diesem Jahr über die sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Volkswirte werten den dritten Anstieg in Folge als weiteres Zeichen für eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Hierzulande bleiben die Titel von Siemens im Blick. Im Übernahmepoker um den französischen Alstom-Konzern müssen sich die Münchener dem US-Rivalen General Electric (GE) geschlagen geben. Die französische Regierung sprach sich für das Angebot der Amerikaner aus. Die gescheiterte Übernahme des französischen Wettbewerbers indes birgt nach Einschätzung von Siemens-Chef Joe Kaeser auch Chancen für den deutschen Elektrokonzern.