Dank guter Konjunkturdaten hat der S&P-500-Index am Dienstag so hoch wie noch nie geschlossen. Auch die anderen wichtigen US-Aktienindizes schlossen im Plus. Die Unternehmen in den USA hatten im April überraschend erneut mehr Aufträge für langlebige Güter erhalten. Zudem waren die Hauspreise im März stärker als erwartet gestiegen. Während der Dow Jones um 0,4 Prozent zulegte, stiegen die Kurse an der Nasdaq um 1,2 Prozent. Im S&P 500 zählten Aktien von Stromversorgern zu den Favoriten. Sie profitierten von der Hoffnung auf höhere Zahlungen an Kraftwerkbetreiber, damit diese ausreichende Erzeugungskapazitäten vorhalten können. In einem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld zogen erneut Übernahmethemen das Interesse der Börsianer auf sich. Der im Dow notierte Pharmakonzern Pfizer etwa gibt sich im Übernahmepoker um den britischen Rivalen AstraZeneca vorerst geschlagen. Die Pfizer-Aktien gewannen 0,4 Prozent, wohingegen die Papiere von AstraZeneca in London 1,8 Prozent aus dem Handel gegangen waren. Völlig vom Tisch ist eine mögliche Fusion allerdings nicht. Zwar muss Pfizer nach britischem Recht nun mindestens sechs Monate lang abwarten, allerdings könnte AstraZeneca schon Ende August die Verhandlungen neu beleben. Wie die "Financial Times" vergangene Woche berichtet hatte, forciert unter anderem der Vermögensverwalter Blackrock als größter Investor bei AstraZeneca eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Der Geflügelvermarkter Pilgrim's Pride will den Fleischproduzenten und - vermarkter Hillshire Brands für 6,4 Mrd. Dollar oder 45 Dollar je Aktie kaufen. Erst kürzlich hatte Hillshire Brands bekannt gege- ben, seinen kleineren Rivalen Pinnacle Foods für 4,2 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen. Nun büßten die letztgenannten Papiere mehr als 5 Prozent ein, während die Aktien von Hillshire um 22,1 Prozent auf 45,19 Dollar hochsprangen und die von Pilgrim's Pride um mehr als ein Prozent zulegten.Die gute Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den letzten Quartalen schlägt weiter positiv am Arbeitsmarkt zu Buche. Im Mai dürfte die sich Zahl der Arbeitslosen erneut reduziert haben. So rechnen wir im aktuellen Berichtsmonat mit einem absoluten Rück- gang um rund 110.000 auf 2,833 Mio. Unterstellt man in den kommenden Monaten einen den Vorjahren entsprechenden Verlauf, ist im Herbst 2014 ein neuer Tiefstand seit der Wiedervereinigung zu erwarten. Dass die Unternehmen auch zukünftig weitere Stellenschaffungen planen, wird in den guten Sentimentumfragen deutlich. Zuletzt notierten die Beschäftigungskomponenten bei den Einkaufsmanagerindizes sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor weiter im expansiven Bereich. Saisonbereinigt sollten die Arbeitslosenzahlen im Mai um 20.000 sinken und mit 2,852 Mio. einen neuen Tiefstand in dieser Zeitreihe verzeichnen. Mit Blick auf diese Positivtendenz, die zuletzt kräftig gestiegenen Tariflöhne und die geringe Teuerung sollte der Konsum im weiteren Jahresverlauf neben den Investitionen zu den Stützen der deutschen Konjunktur zählen. Für das Gesamtjahr 2014 rechnen wir mit einem BIP-Plus von 1,7 % (2013: 0,5 %). In den USA deuten zuletzt schwächere Daten vom Bausektor und ein größeres Handelsbilanzdefizit als zunächst gedacht darauf hin, dass das wetterbedingt bereits schwach gemeldete BIP-Momentum vom 1. Quartal 2014 nach unten revidiert werden muss. Die Revision am Donnerstag dürfte einen annualisierten Wert von -0,5 % ausweisen (bisher: +0,1 %). Damit wäre die Wirtschaftsaktivität im Zeitraum von Januar bis März erstmals seit drei Jahren wieder geschrumpft. Aufgrund der Wetterkapriolen vom Jahresbeginn ist im laufenden Quartal indes mit einem kräftigen Rebound zu rechnen. Man geht dabei von einem BIP-Zuwachs von annualisiert fast 4 % aus. Insgesamt sollte 2014 ein BIP-Plus von 2,3 % realisiert werden (2013: 1,9 %).Am Indexende sackten die Titel von ConAgra Foods um mehr als sieben Prozent ab. Das Lebensmittelunternehmen hatte seine Gewinnprognose angesichts schleppender Geschäfte gekappt. Im Dow schlossen fast alle Aktien im Plus. Lediglich die Titel des Chipherstellers Intel und des Softwarekonzerns Microsoft gaben minimal nach. Der ums Überleben kämpfende Smartphone-Pionier Blackberry will sein Angebot an Apps mit Hilfe des Online-Händlers Amazon aufbessern. Blackberry-Kunden sollen mit der nächsten Version direkten Zugriff auf Amazons App-Store mit über 240 000 Android-Anwendungen bekommen. Die Blackberry- Titel gewannen rund drei Prozent.