Die New Yorker Börsen haben am Donnerstag mehrheitlich verloren. Lediglich der Leitindex Dow Jones Industrial hielt sich mit 0,2 Prozent im Plus. Die Nasdaq gab in dieser Größsenordnung nach. Schwache Energie- und Ölwerte hätten neben der enttäuschenden Entwicklung an der Nasdaq auf die Indizes gedrückt. Der Nasdaq-100-Index hatte den dritten Tag in Folge an Wert verloren.
Die Startgewinne hatten Börsianer mit Spekulationen auf geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen in Europa begründet. EZB-Chef Mario Draghi hatte ungewöhnlich deutlich geldpolitische Lockerungen im Juni in Aussicht gestellt, sollte die Inflation auf längere Sicht extrem nie- drig bleiben. Zudem kam Unterstützung von Konjunkturdaten aus China. Viele Börsianer konzentrier ten sich aber auch auf die zahlreichen Bilanzen aus der laufenden Berichtssaison.Tagessieger im Dow waren angesichts der andauernden Fusionspläne in dem Sektor die Aktien von AT&T mit einem Plus von 1,79 Prozent auf 36,40 US-Dollar. Die größte US-Telefongesellschaft ist laut einem Pressebericht am SatellitenTV-Konzern DirectTV interessiert. Der Bereich Muve Musioc könnte indes zum Verkauf gestellt werden. Zudem hat die Deutsche Telekom Zahlen vorgelegt, die dank der boomenden US-Mobilfunktochter einen kräftigen Umsatzschub zeigten.
Chevron-Papiere mussten dagegen einem Abschlag von 0,90 Prozent hinnehmen. Die Aktien des Ölkonzerns hatten zuletzt kräftig zugelegt und nun hätten auch wegen einer Abstufung des Analystenhauses Argus Gewinnmitnahmen eingesetzt. Exxon um 0,77 Prozent ab. Am Dow-Ende fanden sich die Papiere von Merck & Co mit minus 1,81 Prozent wieder. Sie setzten damit ihre starke Korrekturbewegung der vergangenen Handelstage fort. Internetwerte, die zuvor mit teils heftigen Kurseinbrüchen negativ in den Fokus geraten waren, konnten sich zum Teil etwas stabilisieren. Twitter-Aktien sprangen von ihrem am Vortag markierten Rekordtief unter 30 Dollar nach oben. Sie gewannen zusätzlich beflügelt von einer Hochstufung von Morgan Stanley 4,24 Prozent auf 31,96 Dollar. Die Analysten erhöhten auch die Empfehlung für Yelp . Die Papiere des Empfehlungsportals konnten ihre zunächst höheren Gewinne zwar nicht ganz hal- ten, verteuerten sich schließlich aber um 1,04 Prozent. Die Belebung der Investitionstätigkeiten und ein zulegender Konsum sorgen in Deutsch- land für eine gute konjunkturelle Lage, eine solide Binnennachfrage und dafür, dass die Importnachfrage steigt. Saisonbereinigt erreichten die Einfuhren im Februar zuletzt mit 77,6 Mrd. EUR sogar einen neuen Rekordwert. Zwar gelang dieses Kunststück im Januar mit 94,6 Mrd. EUR auch den Exporten, dennoch hat sich der Handelsbilanzüberschuss zum Jahresbeginn leicht reduziert. Diese Tendenz dürfte sich im März fortgesetzt haben. Mit dem von uns unterstellten Warenplus von 15,0 Mrd. EUR würde der Monatsdurchschnitt im Zeitraum von Januar bis März auf 16,0 Mrd. EUR zurückgehen (4. Quartal 2014: 17,7 Mrd. EUR). Das deutet darauf hin, dass im abgelaufenen Quartal kein positiver Wachstumsbeitrag vom Außenhandel für das BIP zu erwarten ist, welches aufgrund des milden Winterwetters jedoch trotzdem kräftig expandiert sein dürfte. Im weiteren Jahresverlauf sollte sich der Überschuss in der Handelsbilanz vor dem Hintergrund der zuletzt mit Blick auf die Sentimentumfragen verbesserten Konjunkturperspektiven insbesondere in den entwickelten Volkswirtschaften (USA, Großbritannien, viele Länder der Eurozone) auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren. Im Gesamtjahr 2014 dürften die Importe per Saldo im Vergleich zu den Exporten aber etwas stärker zulegen In Großbritannien ist die Industrieproduktion im Februar um 0,9 % gg. Vm. gestiegen und lässt auf eine Expansion des Outputs im Auftaktquartal 2014 schließen. Die erste Schätzung zum BIP für den Zeitraum von Januar bis März legt jedoch nahe, dass diese Steigerung insgesamt nur recht verhalten ausgefallen ist. Im aktuellen Berichtsmonat ist daher nur ein unveränderter Monatswert zu erwarten. Generell lässt sich aber festhalten, dass der Ausblick für das laufende Quartal konstruktiv ist. So sind die Einkaufsmanagerindizes (PMI) im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor im April wieder gestiegen und liegen mit 57,3 bzw. 58,7 Punkten deutlich im expansiven Bereich. Da bei den Einkaufsmanagerindizes auch die in die Zukunft gerichteten Unterkomponenten wie Neuaufträge und Exportaufträge erfreuliche Werte ausweisen, sind von den Unternehmensinvestitionen in den kommenden Quartalen durchaus positive Wachstumsimpulse zu erwarten.