In der Eurozone sah es zwischenzeitlich so aus als würden sich die beiden Schwergewichte in der Wachstumsdynamik wieder etwas annähern. So hatten sich die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland im März verschlechtert und damit auf eine etwas moderatere Steigerung der Wirtschaftsaktivität hingedeutet, während sich die Umfrage in Frankreich signifikant verbessert hat und erstmals in diesem Jahr überhaupt wieder über die Wachs- tumsschwelle von 50 Punkten angezogen ist. Schon die Aprildaten kehrten das Bild allerdings wieder um und untermauerten vielmehr, dass die deutsche Konjunktur in vollem Saft steht, während Frankreich sich mit einer nachhaltigen Erholung schwertut. In der heute zur Veröffentlichung anstehenden finalen Veröffentlichung der PMI-Daten sollte dieser Eindruck betätigt werden, man rechnet nicht mit einer Anpassung der Werte. Der Blick auf die Unterkomponenten der Aprilzahlen verdeutlicht dabei, dass Deutschland und Frankreich auch in den kommenden Monaten so schnell zu keinem konjunkturellen Gleichschritt zurückfinden sollten. Besonders besorgniserregend war in diesem Zusammenhang der starke Rückgang der französischen Geschäftserwartungen von 60,0 auf 52,1 Punkte. Sollte sich dieser Vorlaufindikator weiter zurückziehen, deutet das darauf hin, dass sich die Abschwächung auch im 2. Quartal fortsetzt. Das heutige Treffen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister dreht sich primär um steuerpolitische Themen. Auf der Sitzung sollen vorwiegend Maßnahmen abgeleitet werden, die es internationalen Unternehmen erschwert, Steuerzahlungen in der EU zu umgehen.

In Großbritannien steht derweil die Veröffentlichung des Dienstleistungs-PMI im Fokus. Die Sentimenterhebung sollte verdeutlichen, dass die britische Konjunktur auch im April brummt. Im 1. Quartal hat der Dienstleistungssektor 0,7 Prozentpunkte zu dem Quartalsplus von 0,8 % beigetragen. Wenngleich der Service-PMI sich in den letzten Monaten leicht abgeschwächt hat, weist der erwartete Aprilumfragewert von 57,9 Punkten noch immer auf eine ausgesprochen solide Dynamik des Sektors hin. In Thailand erklären die beiden größten politischen Parteien den innenpolitischen Stillstand im Königreich beenden zu wollen. Allerdings entsprechen auch die jüngsten Vorschläge weitgehend den bisherigen Positionen. Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei, Abhisit Vejjajiva von der "Demokratischen Partei", hatte am Wochenende vorgeschlagen, die gegenwärtige Regierung von Premierministerin Yingluck Shinawatra soll zugunsten einer für sechs Monate eingesetzten Übergangsregierung zurücktreten. In deren Amtszeit soll ein politisches Reformpaket, sowie die Wahl einer auf ein Jahr befristeten Nachfolgeregierung vorbereitet werden. Die "Pheu Thai-Partei" ihrerseits setzt stattdessen auf unmittelbare Neuwahlen einer Regierung, die sich verpflichtet, geradewegs einen politischen und verfassungsrechtlichen Reformkurs einzuleiten. Von einer politischen Einigung bleibt das tief gespaltene Land damit weiter entfernt.