Die US-Börsen haben am Dienstag dank guter Zahlen von Merck & Co sowie Sprint weiter zugelegt. Schwache Konjunkturdaten bremsten die Kursentwicklung nur kurzzeitig etwas ab.Während der Dow Jones um 0,5 Prozent zulegte, stieg die Nasdaq um 0,8 Prozent. Die US-Hauspreise in den zwanzig größten Ballungsgebieten waren im Februar etwas weniger gestiegen als erwartet, wie der Case- Shiller-Hauspreisindex zeigte. Zudem hatte sich das Verbrauchervertrauen im April stärker eingetrübt als von Volkswirten prognostiziert. Allerdings wurde der Wert für den Vormonat nach oben revidiert. Kurstreibende Nachrichten kamen abermals aus dem Pharmasektor. Die Aktien des Dow- Spitzenreiters Merck & Co zogen nach Zahlen um 3,6 Prozent an. Der Konzern hatte dank Kosteneinsparungen trotz eines Umsatzrückgangs den Gewinn gesteigert. Das Ergebnis je Aktie (EPS) vor Sonderposten übertraf die Analystenerwartungen. Zudem bestätigte Konzernchef Kenneth Frazier den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Die Papiere von Konkurrent Bristol-Myers Squibb gaben hingegen trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen um 2,1 Prozent nach. Sie hatten allerdings schon in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Viertel an Wert gewonnen. Positiv überraschte auch das jüngste Zahlenwerk von Sprint Der US-Mobilfunker hatte zum Jahresauftakt im hart umkämpften Markt weniger Kunden als gedacht verloren und hob zudem seine Jahresprognose an. Die Aktien sprangen um mehr als elf Prozent hoch. Beim Reifenhersteller Goodyear sorgte die Bilanzvorlage indes für einen Kursrutsch von 7,6 Prozent. Der Continental- Konkurrent blieb sowohl mit dem um Sonderposten bereinigten EPS als auch dem Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Bei General Electric (GE) stand ein knappes Kursminus von 0,1 Prozent zu Buche. Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom will nun der deutsche Konkurrent Siemens ein eigenes Angebot vorlegen. Voraussetzung sei allerdings eine Prüfung der Bücher des französischen Rivalen. Unklar ist, wie sich GE nun verhalten wird. Die Alstom-Führung hatte zuvor lange heimlich nur mit den Amerikanern verhandelt.In Bezug auf das Tapering bleibt bei der Fed der Autopilot wohl weiter eingeschaltet. Pro Sitzung dürfte das Anleihekaufprogramm in Höhe von derzeit monatlich 55 Mrd. USD um jeweils 10 Mrd. USD reduziert werden. Somit sollten die Fed-Vertreter voraus sichtlich im Oktober die komplette Einstellung des Programms ankündigen. Auf der heu- tigen Sitzung dürften die Währungshüter beschließen, die Asset-Käufe ab Mai auf monat- lich 45 Mrd. USD zu reduzieren. Im März wurde die „forward guidance“ dahingehend angepasst, dass man zukünftig nicht mehr ausschließlich die Arbeitslosenquote als mak- roökonomische Entscheidungsvariable betrachtet, sondern verstärkt auch auf Inflationsindikatoren schaut. Man geht davon aus, dass sich die US-Wachstumsdynamik nach annualisiert 3,4 % im zweiten Halbjahr 2013 vor allem wegen des extremen Winterwetters zum Jahresauftaktquartal 2014 auf nur 1,0 % abgeschwächt hat. Im weiten Jahresverlauf sollten dann aber wieder Wachstumsraten in der Region von 2,5 % - 3,0 % möglich sein. Damit würde für das Kalenderjahr 2014 der BIP-Zuwachs 2,5 % betragen (2013: 1,9 %).