Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach der Osterpause mit weiteren Gewinnen in die kurze Handelswoche starten. In den USA hatten positiv bewertete Konjunkturdaten die Kurse am Montag gestützt. Insgesamt rechnet man mit einem ruhigen Wochenauftakt an den europäischen Aktienmärkten. Wichtig bleibe die Quartalsberichtssaison, die insbesondere in den USA bereits auf Hochtouren läuft. Zudem richteten sich die Blicke unverändert auf die Ukraine-Krise. Die USA drohen Russland mit weiteren Sanktionen, falls Moskau nicht rasche Schritte zur Verwirklichung des vereinbarten Friedensfahrplans für die Ukraine unternehme. Auf der Konjunkturseite ist die Nachrichtenlage dünn. Am Nachmittag stehen Daten vom US-Immobilienmarkt auf der Agenda. Auf Unternehmensseite könnten Pharmaaktien zu den Gewinnern zählen. Der US- Pharmakonzern Pfizer hat einem Bericht der Sunday Times zufolge in den vergangenen Wochen mit AstraZeneca über eine mögliche Übernahme gesprochen. Die Briten könnten dabei auf eine Bewertung von mehr als 60 Milliarden Pfund (100 Milliarden US-Dollar, 73 Milliarden Euro) kommen. AstraZeneca habe zwar dem Werben der Amerikaner nicht nachgegeben. Allerdings könnte Pfizer es mit einem neuen Angebot erneut versuchen. Auch Bankaktien gerieten vorbörslich in Bewegung. So stiegen die Titel der Commerzbank um rund anderthalb Prozent. Die italienischen Finanzhäuser Unicredit und Intesa SanPaolo befinden sich laut der "Financial Times" in Gesprächen mit dem Finanzinvestor KKR über eine Auslagerung notleidender Kredite. Das könnte für die Commerzbank als Beispiel dienen, meinte ein Händler. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank aber gaben gegen den Trend nach. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Kaufempfehlung für die Papiere des Finanzinstituts gestrichen und die Gewinnschätzungen deutlich reduziert. Fast genau ein Jahr lang kannten die Kurse der Deutschen Telekom Aktie kein Halten mehr und stiegen bis auf ein Hoch bei 12,92 Euro am 24. Januar an. Dies war immerhin ein Gewinn von ca. 62% in relativ kurzer Zeit und so ist es nicht verwunderlich, dass die Aktie den Widerstandsbereich um 12,18 Euro nutzte, um in eine Korrektur überzugehen. Diese ist, wie der Blick auf den Tageschart zeigt, immer noch am Laufen. Erst in der letzten Handelswoche wurde ein neues Korrekturtief bei 11,05 Euro markiert, wo die Aktie zusammen mit dem breiten Markt jedoch wieder leicht anziehen konnte. Insgesamt ließe sich die gesamte Entwicklung als bullische Keilformation werten, wobei die Kurse gerade im unteren Bereich dieser angekommen wären. Helfend könnte dabei auch die Unterstützung bei 10,91 Euro sein, die sich aus dem kleinen Korrekturtief vom 11. November ergibt.
Potentielle Käufe in der Deutschen Telekom stützen sich derzeit vor allem auf die Annahme, dass es sich bei der jüngsten Abwärtsbewegung nur um eine Korrektur im großen Aufwärtstrend handelt. Trifft dies zu, könnten die Bullen versuchen, im Bereich der 10,91iger Unterstützungszone wieder Druck zu machen. Ein erster Zielbereich läge dann um 12,18 Euro, gefolgt von 12,92 Euro.
Risiken bestehen auf der Käuferseite vor allem durch zwei Punkte. Zum einen besteht die Gefahr, dass sich das bullische Szenario insgesamt nicht durchsetzt, was das Worst Case Szenario für die Bullen wäre. Zweitens kommt hinzu, dass selbst beim Abarbeiten des bullischen Szenarios die interne Struktur der Korrektur noch abwärts gerichtet ist. Deshalb sollte der Preisbereich um 10,91 Euro im Auge behalten werden und potentielle Longpositionen ließen sich per Stopploss bei 10,85 Euro absichern. Auf dieses Risiko hin sollte die Positionsgröße abgestimmt werden..