In der Russischen Föderation schlägt die Rubel-Schwäche zunehmend auf den Inflationsanstieg durch. Nach Angaben der russischen Statistikbehörde Rosstat stiegen die allgemeinen Verbraucherpreise im zurückliegenden März um 6,9 % gg. Vj. Im Februar betrug die Preissteigerung noch 6,2 %. Zwar mussten die Russen zuletzt generell tiefer in die Taschen greifen, besonders aber für Nahrungsmittel. Im laufenden Monat wird sich die Teuerung voraussichtlich nochmals beschleunigen und auf eine Jahresrate von mindestens 7 % steigen. Den derzeit ansteigenden Preisdruck zeigen auch die Daten zur Entwicklung der Kerninflation, die sich von 5,6 % gg. Vj. im Vormonat jetzt auf 6,0 % beschleunigt hat. Damit rückt das von der russischen Notenbank erwünschte Inflationsziel von 5 % per Ende 2014 in immer unerreichbarere Ferne. Mit Blick auf die voraussichtlichen Preisentwicklungen werden die Zentralbanker wohl erst ab dem Herbst dieses Jahres den Spielraum für Zinssenkungen finden, wenn sich die Wirkungen einer erwarteten Stabilisierung des Rubel-Kurses und Basiseffekte einstellen werden.Weiter fallende Kurse an der Wall Street dürften auch am Dienstagmorgen die Stimmung am deutschen Aktienmarkt belasten. Sowohl die mit dem Aluminiumhersteller Alcoa startende Unternehmensberichtssaison in den USA als auch die wieder drohende Eskalation der Krise in der Ukraine beschäftigten die Börsen. Der Konjunkturkalender ist übersichtlich. Die Titel der Allianz bewegten sich dagegen prozentual kaum vom Fleck und schlugen sich damit noch recht gut. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte der Versicherer an der Lebensversicherungssparte der National Australia Bank interessiert sein. Zudem profitiert die Allianz-Fondstochter Pimco davon, dass die Citigroup einen Rechtsstreit um faule Hypothekenpapiere beigelegt hat. Insgesamt hatten sich 18 institutionelle Investoren mit der US-Großbank geeinigt. Man maß beiden Nachrichten keinen großen Einfluss auf den Aktienkurs der Allianz bei. Die im TecDax notierten Papiere von Dialog Semiconductor fielen bei L&S um rund anderthalb Prozent. Händler machten hierfür die anhaltende Schwäche der Technologiewerte und einer enttäuschenden Prognose des Elektronikkonzerns Samsung verantwortlich. Ansonsten dürften Analystenstimmen für Aufmerksamkeit sorgen. So litten die Titel von Infineon bei L&S mit minus 2,77 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung der US-Bank Merrill Lynch. Bei den Papieren von Tui sorgte eine Kaufempfehlung von Morgan Stanley dagegen für ein vorbörsliches Plus von annähernd zwei Prozent. Der Dax dürfte sich nach dem schwachen Wochenauftakt am Dienstag zunächst wieder etwas erholen.Auf Konjunkturseite stehen Daten aus der zweiten Reihe auf dem Plan. So sind die deutschen Warenausfuhren im Mai nach einem starken Vormonat zurückgefallen. Davon abgesehen warten die Anleger gespannt auf den Start der Quartalsberichtssaison, die am Abend traditionell der US- Aluminiumkonzern Alcoa einläutet. Die Berichtssaison dürfte den Aktienmärkten in den kommenden Wochen die Richtung vorgeben. Mit Blick auf einzelne Unternehmen fielen im vorbörslichen Handel die Aktien der Commerzbank auf. Sie gaben beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um 0,62 Prozent nach. Händler verwiesen auf einen Bericht der "New York Times" über Verhandlungen mit der US-Justiz über mögliche Strafzahlungen wegen Verstößen gegen Handelssanktionen bei Geschäften etwa mit dem Iran. Die im TecDax gelisteten Papiere von Evotec stiegen bei L&S um knapp zwei Prozent. Das Biotechnologieunternehmen gab eine strategische Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie bekannt. Ansonsten dürften wie schon am die Kurse am stärksten bewegen. So ragten die Aktien von Airbus bei L&S mit einem Plus von rund zwei Prozent heraus. Die Schweizer Bank UBS hatte die Titel des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns zum Kauf empfohlen.