Lange mussten Investoren in Talanx auf frohe charttechnische Nachrichten warten, aber mit dem Verlauf der aktuellen Woche hat sich das Warten doch gelohnt. Die Aktie kann aktuell über die deckelnde Dreiecksbegrenzung ausbrechen und das ganze auch per Wochenschluss bestätigen. Damit sollte die seit Mai 2013 anhaltende Konsolidierungsphase jetzt beendet sein. Ausgangspunkt der aktuellen Kaufwelle war das letzte Zwischentief bei 23,20 Euro. Innerhalb von drei Wochen erreichte der Kurs die obere Dreiecksbegrenzung, jedoch mussten sich die Käufer zunächst noch einmal an dieser geschlagen geben. Die anschließende Korrekturphase hielt sich aber in Grenzen und bereits ab 24,30 Euro kehrten die Käufer Mitte März wieder zurück. Die Folge war der bereits angesprochene Ausbruch aus der gesamten Konsolidierung nach oben.Das sind sonnige Aussichten. Mit dem aktuellen Kaufsignal in Talanx haben sich diese nicht nur kurzfristig in eine gute Position gebracht. Mittelfristig lockt ein rein rechnerisches Kursziel, welches man sich gar nicht auszusprechen traut. Aber wird die Höhe der alten Dreieckskonsolidierung nach oben abgetragen, landen wir tatsächlich im Bereich von 30,00 Euro als Minimalziel. Bestätigend hierfür wäre, wenn die Aktie in der neuen Woche direkt weiter durchstarten kann. Auf dem Weg nach oben sollten aber zwischenzeitlich eingestreute Korrekturen mit eingeplant werden.Ein herber Rückschlag für die Käufer wäre es, wenn der Ausbruch direkt wieder abverkauft werden würde und die Aktie per Wochenschluss unter 25,18 Euro zurückfällt. Dies hinterließe einen Fehlausbruch auf der Oberseite und könnte sogar einen Rutsch in Richtung 23,20 Euro nach sich ziehen. Zum Auftakt einer Woche mit vielen wegweisenden Konjunkturterminen wird der deutsche Aktienmarkt am Montag freundlich erwartet. Für Rückenwind dürften zunächst die positiven Vorgaben aus Asien sorgen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex stand knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,33 Prozent höher. Trotz der Kurzszuwächse der vergangenen Woche deutet sich damit aber auf Monatssicht ein Verlust von über einem Prozent im Dax an. Für den EuroStoxx 50 ließ der Future am Montagmorgen ebenfalls eine freundliche Eröffnung erwarten.Vor dem Hintergrund der nachlassenden Spannungen rund um die Krim dürften nach Einschätzung vieler Beobachter verstärkt wieder Konjunkturdaten in den Mittelpunkt rücken. Am Vormittag stehen Inflationsdaten aus dem Euroraum an, die vor der wichtigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag wohl besonders aufmerksam unter die Lupe genommen werden. In der vergangenen Woche hatten die Hoffnungen auf noch billigeres Geld der EZB mit Spaniens unerwartetem Abrutschen in die Deflation neue Nahrung bekommen.Auf Unternehmensseite sind die Papiere von RWE nach dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter RWE Dea einen Blick wert. Der deutsche Energiekonzern und der Käufer LetterOne besiegelten am Freitag den Kaufvertrag für den Hamburger RWE-Ableger, dessen Wert auf rund 5,1 Milliarden Euro taxiert wurde. Da einige Anleger ein Scheitern der Transaktion wegen der Krim-Krise befürchtet hätten, könnte die Nachricht für positive Kursimpulse sorgen, sagte ein Händler. Vor Handelsbeginn notierten die Papiere aber nahezu unverändert.Deutlich Bewegung kam bereits vorbörslich dagegen in die Titel von MDax-Mitglied Aareal Bank die sich angeschoben von Spekulationen über eine mögliche Sonderausschüttung mit einem Plus von über einem Prozent an die Index-Spitze setzten. Als Nachzügler in der auslaufenden Berichtssaison steht zudem im SDax noch Automobilzulieferer Grammer mit Jahreszahlen in den Blick. Die Aktien reagierten vorbörslich positiv.